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Plötzlich in einer Führungsrolle: Was sind die größten Herausforderungen?

Ein Team zu führen, stellt eine spannende, aber auch anspruchsvolle Herausforderung dar. Häufig zeigt sich, dass fachliche Exzellenz allein nicht ausreicht. Mit der neuen Rolle ändern sich die Anforderungen: Neben der eigenen Leistung rücken nun die Führung eines Teams, die Übernahme von Verantwortung und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, in den Vordergrund.

Viele Nachwuchs-Führungskräfte begegnen dabei typischen Fehlern, die nicht nur die eigene Entwicklung hemmen, sondern auch das Team beeinflussen. Die gute Nachricht ist, dass diese Fehler vermeidbar sind. Diese Serie betrachtet die häufigsten Stolpersteine und gibt praxisnahe Empfehlungen für erfolgreiche Führung, um sie zu umgehen.

Erste Schritte zur erfolgreichen Führung

  • Führung gelingt besser, wenn Erwartungen klar ausgesprochen werden. Dafür braucht es eine deutliche und einfache Sprache
  • Delegation bewusst nutzen: Ein starkes Team zeichnet sich dadurch aus, dass Verantwortung geteilt wird.
  • Regelmäßiges Feedback einholen: Die Bedürfnisse und Herausforderungen des Teams sollten kontinuierlich reflektiert werden.

Vor welchen Herausforderungen stehen Führungskräfte ohne Erfahrung?

Führung erfordert aktives Handeln und bewusste Gestaltung. Wer die neue Rolle lediglich als Fortsetzung der eigenen Fachkarriere betrachtet, riskiert, zentrale Führungsaufgaben zu vernachlässigen. Häufige Fehler neuer Führungskräfte liegen in drei Bereichen:

  1. Persönliche Unsicherheiten: Viele Führungskräfte zu Beginn ihrer Laufbahn zweifeln an ihrer Eignung für diese Rolle.
  2. Dynamiken im Team: Der Wechsel von der Fach- zur Führungsrolle verändert die Beziehungen innerhalb eines Teams und kann zu Spannungen führen.
  3. Wenn neue Führungskräfte keine Schulungen bekommen und nicht wissen, was von ihnen erwartet wird, fällt ihnen der Start besonders schwer.

Führung ist ein sozialer Prozess, der aktiv gestaltet werden muss. Ohne bewusstes Handeln bestimmen unbewusste Dynamiken die Entwicklung der Führungskultur. Gleichzeitig ist Führung eine erlernbare Disziplin, die durch klare Prinzipien und Strukturen effektiver gestaltet werden kann. (vgl. Malik)

14 häufige Fehler neuer Führungskräfte – und wie man sie vermeidet

1. „Führung ist kein Selbstläufer“ – Warum Führung gelernt werden muss 

Die Annahme, dass sich Führung von selbst entwickelt, führt dazu, dass wichtige Prozesse unkontrolliert verlaufen. Führung erfordert ständiges Lernen.
Besser: Führungskompetenzen durch gezieltes Training, Reflexion und Feedback ausbauen.

2. „Ich muss alles wissen und können“ – Der Irrtum der perfekten Führungskraft

Viele Führungskräfte glauben, auf jede Frage eine Antwort haben zu müssen. Führung bedeutet jedoch nicht Allwissenheit, sondern die Fähigkeit, die richtigen Fragen zu stellen und die Kompetenzen im Team zu nutzen.
Besser: Fragen gezielt einsetzen, um das Potenzial des Teams zu heben.

3. „Mach ich lieber selbst!“ – Wie Mikromanagement ein Team blockiert

Wer alles selbst erledigt, verhindert die Entwicklung des Teams und führt zur eigenen Überlastung. Erfolgreiche Führung bedeutet, Verantwortung gezielt zu delegieren.
Besser: Aufgaben mit klaren Erwartungen übertragen und Vertrauen in das Team stärken.

4. „Lieber keine Entscheidung treffen, bevor ich etwas falsch mache“ – Führung braucht Klarheit

Zögern bei Entscheidungen führt zu Unsicherheit und Ineffizienz. Erfolgreiche Führung erfordert den Mut, auch unter Unsicherheit Entscheidungen zu treffen.
Besser: Entscheidungen mit 80 % der verfügbaren Informationen treffen und Anpassungen vornehmen.

5. „Die wissen doch, was sie tun sollen!“ – Der Fehler unklarer Erwartungen

Viele neue Führungskräfte setzen voraus, dass ihre Mitarbeitenden intuitiv wissen, was von ihnen erwartet wird. Doch unausgesprochene oder vage Erwartungen führen schnell zu Missverständnissen, Frustration und ineffizienten Abläufen. Ohne klare Kommunikation sind Prioritäten unklar, und Teammitglieder arbeiten aneinander vorbei.

Besser: Erwartungen aktiv klären, regelmäßig kommunizieren und sicherstellen, dass alle Beteiligten die Ziele und Verantwortlichkeiten verstanden haben.

6. „Ach, das regelt sich schon von allein!“ – Warum Führung kein Selbstläufer ist 

Viele neue Führungskräfte gehen davon aus, dass sich Abläufe automatisch einspielen. Doch ohne eine klare Steuerung entstehen Unsicherheiten und Verantwortlichkeiten bleiben ungeklärt.
Besser: Bewusst Verantwortung übernehmen, Prozesse aktiv steuern und Strukturen schaffen.

7. „Ich will keinen Streit“ – Warum Konflikte zur Führung gehören (H3)

Konflikte sind unvermeidlich und gehören zur Führungsarbeit dazu. Wer sie vermeidet, riskiert, dass unterschwellige Spannungen eskalieren und das Team belastet wird.
Besser: Konflikte frühzeitig ansprechen, aktiv moderieren und konstruktive Lösungen suchen.

8. „Ich bin doch immer noch einer von euch!“ – Der Rollenwechsel vom Kollegen zur Führungskraft (H3)

Der Wechsel von der Fachkraft zur Führungskraft erfordert eine neue Haltung. Wer zu sehr an alten Beziehungen festhält, verliert an Autorität und erzeugt Unsicherheit.
Besser: Die eigene Rolle bewusst annehmen, klare Kommunikationsgrenzen setzen und sich als Führungskraft etablieren.

9. „Aber ich bin der Beste im Team!“ – Warum Fachwissen keine gute Führungskraft ausmacht (H3)

Exzellentes Fachwissen macht nicht automatisch eine gute Führungskraft. Wer zu stark auf Fachkompetenz setzt, vernachlässigt oft zentrale Führungsaufgaben wie Motivation und Entwicklung des Teams.
Besser: Fachwissen gezielt einsetzen, aber Fokus auf Führungskompetenzen legen.

10. „Ich brauche keine Anerkennung verteilen!“ – Warum Lob und Wertschätzung so wichtig sind

Mitarbeitende brauchen Anerkennung, um motiviert und engagiert zu bleiben. Führungskräfte, die Lob vernachlässigen, riskieren Demotivation und sinkende Leistungsbereitschaft.
Besser: Regelmäßig Wertschätzung ausdrücken und gezielt positives Feedback geben.

11. „Ich brauche kein Netzwerk!“ – Warum Beziehungen und Vertrauen essenziell sind 

Führung ist kein Einzelkampf. Führungskräfte, die auf Netzwerke verzichten, verlieren wertvolle Unterstützung und Perspektiven.
Besser: Zeit in Beziehungsaufbau investieren und sich mit anderen Führungskräften austauschen.

12. „Ich will das jetzt sofort ändern!“ – Der Fehler zu schneller Transformation

Viele Führungskräfte wollen schnell Erfolge sehen und setzen radikale Änderungen um, ohne das Team mitzunehmen. Dies führt oft zu Widerstand und Demotivation.
Besser:Veränderungen schrittweise einführen, Feedback einholen und die bestehende Kultur respektieren.

13. „Ich mache keine Fehler!“ – Warum eine gesunde Fehlerkultur unerlässlich ist

Fehler gehören zur Führung dazu. Wer sie nicht zugibt, verhindert Lernen und Innovation. Führungskräfte, die keine Fehler machen wollen, erzeugen eine Kultur der Angst.
Besser: Fehler als Lernchance nutzen und eine offene Fehlerkultur etablieren.

14. „Ich habe jetzt alles verstanden“ – Warum Führung ständige Weiterentwicklung braucht

Führung ist kein einmal erreichter Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Wer sich nicht weiterentwickelt, bleibt stehen.
Besser: Regelmäßig reflektieren, Weiterbildung nutzen und sich aktiv mit neuen Führungsansätzen beschäftigen.

Erfolgreiche Führung beginnt mit stetigem Lernen

Führung ist eine Aufgabe, die weit über fachliche Expertise hinausgeht. Sie erfordert Klarheit, Kommunikationsfähigkeit und die Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung. Viele frisch beförderte Führungskräfte begehen typische Fehler, die ihre Wirksamkeit beeinträchtigen. Wer jedoch Führung als Lernprozess begreift und bewusst an der eigenen Entwicklung arbeitet, kann den 14 häufigen Fehlern neuer Führungskräfte gezielt entgegenwirken.